Monday, 26 October 2009

Eine bemerkenswerte Wissenschaftlerin

Heute bin ich zufällig auf
Anna Morandi - Manzolini 
gestoßen.
Sie war eine bedeutende Anatomin und Künstlerin des 18. Jahrhunderts und hatte den Lehrstuhl für Anatomie an der Univiersität von Bologna inne.
Berühmtheit erlangte sie durch ihre innovative Arbeit im Bereich der Section und Präparation menschlicher Leichen sowie durch ihre detailliert gearbeiteten anatomischen Zeichnungen und Wachsmodelle, die zu Lehrzwecken wie auch als Kunstwerke europaweit geschätzt wurden.

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Ergänzung:
Im Grunde erinnern  Objekte wie dieses im Science Museum in South Kensington/ England, an die Arbeiten eines gewissen modernen Anatomen, nur daß der sich nicht mehr damit aufhält,  das Original aus Wachs nachzuarbeiten, sondern das Original selbst zum Ausstellungsstück präpariert.

3 comments:

Dana said...

Ja, also ich glaube, da gefallen mir die Wachsmodelle doch irgendwie besser als die anderen Stücke vom Original.
Nicht, daß ich jetzt sonderlich scharf auf anatomische Studien wäre (ja ja, ich weiß, Mumien beglotzen, aber bei Blut weiche Knie kriegen), aber ich finde es immer faszinierend, wenn es es detailliert ausgearbeitet ist - und das mit Wachs. Stehe ich drauf, wenn Leute sich die Mühe machen, sie es als wichtig empfinden, anstatt hinzuschludern. Und dazu noch eine Frau in der Zeit. Toll.

Zia said...

Ja ich fand die Frau auch sofort interessant. Man findet solche Frauen ja immer nur durch Zufall, denn im Allgemeinen werden sie eher verschwiegen, auch wenn sie noch so Fulminantes geleistet haben. Deswegen fühle ich mich immer geradezu verpflichtet sowas an die Oberfläche zu zerren, wenn ich darauf stoße.

Ich finde auch, daß eine größere Leistung dahintersteckt, diese Dinge im Detail nachzubilden, als einfach nur Kunststoff in Leichen zu praktizieren.

Witzig, daß Du das mit den Mumien ansprichst. Mich hat mal wer gefragt, warum ich nicht Patologin oder sowas geworden bin, wenn ich mich so für solchen Kram interessiere. Die Antwort ist ganz einfach.
An irgendwelche unschönen Anblicke könnte ich mich glaube ich gewöhnen, - wenn anfängliche Schockzustände verarbeitet sind *gg*
Ich müßte aber verhungern, denn ich könnte nichts mehr essen, als grüne Salatblätter, weil ich einen sehr sensibelen Magen und dazu eine lebhafte Phantasie gepaart mit ausgeprägtem Assozationsvermögen habe und das ganz besonders beim Essen.
Außerdem würde mich auch der Geruch stören.

Knochen und Mumien dagegen sind eine saubere Sache, da tropft nichts, da stinkt nichts und da sind auch keine unappetitlichen Insekten dran, - naja Motten vielleicht aber sonst...

Dana said...

*pruuuuuuust* Genau das ist es, weswegen mich die Gerichtsmedizin absolut nicht interessiert. Klar, gewöhnen kann man sich wahrscheinlich an vieles. Aber mir geht es da ähnlich wie Dir. Meine Phantasie ist zu ausschweifend, mir würde ständig der Appetit vergehen. Und irgendwie genieße ich Essen doch zu sehr, als daß ich dauernd an meine letzte Autopsie würde denken wollen. *schauder*

Bei der sauberen Sache was Mumien angeht, mußte ich jetzt allerdings lachen. Die Vorstellung ist irgendwie absurd, aber trotzdem stimmt sie.

Ansonsten finde ich es ebenfalls wichtig, die herausragenden Leistungen von Frauen in der Geschichte hervorzuheben. Das wird zu gern unter den Teppich gekehrt, denn trotz aller Ressentiments ist es Frauen immer wieder gelungen, sich durchzusetzen.
Guck mal, letztlich ist das heutzutage in vielen Bereichen auch nicht anders. Männliche Maler erzielen höhere Preise als Frauen. Wer ist berühmt? Meist die Männer. Guck da auch in die Geschichte. Sagt Dir der Name Leonor Fini etwas? Wenige kennen sie, obwohl sie eine wichtige Malerin war, mit Max Ernst (der unter Kunstkennern sehr bekannt ist) verbandelt war, einfach nach Paris ging und sich den Surrealisten anschloß etc. pp.
*laber*