Friday 6 February 2009

Mathematische Morde

Es soll ja Leute geben, die am liebsten ihren Mathematiklehrer ermorden würden. Auch wenn der Titel dergleichen vermuten läßt, darum geht es hier nicht.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, daß sowohl meine Mathematiklehrer an der Schule, als auch meine Mathematikprofessoren im Studium mich allesamt überlebt haben. Zumindest waren sie bei Abschluß meiner Ausbildung sämtlich bei bester Gesundheit. Sollte also einer von ihnen eines zweifelhaften Todes gestorben sein oder vermisst werden... ich habe nichts damit zu tun!
Im Grunde habe ich nämlich rein gar nichts gegen Mathematiker. Als Beweis führe ich an, daß ich inzwischen seit 13 Jahren mit einem zusammenlebe.
Das führt mich wiederum in großem Bogen zum eigentlichen Thema, nämlich einem Krimi von Guillermo Martinez mit dem Titel:

"Die Pythagoras Morde"

Ohne meinen Holden wäre ich womöglich gar nicht auf dieses Buch aufmerksam geworden. Das kam so:
Dieser (der Holde) hat, berufsbedingt im weitesten Sinne, eine gewisse Schwäche für Pythagoras (aus unterschiedlichen Gründen, die nichts zur Sache tun).
Ungefähr zwei Wochen vor Weihnachten hatten wir in der nächsten größeren Stadt zu tun und beschlossen, die ohnehin verausgabten Parkgebüren zu nutzen um die ortsansässige Buchhandlung aufzusuchen.

Ich habe in Buchläden so meine Schwierigkeiten. Es gibt auf den ersten Blick eine atemberaubende Fülle von Büchern, meistens jedoch Mainstream. Wenn man was Bestimmtes will, schrumpft die Auswahl augenblicklich. Man muß sich, angerempelt von fremden Leuten, an Regalen vorbeikämpfen, in die die Bücher schlecht auffindbar reingstopft wurden. Manchmal komme ich gar nicht an die obersten Reihen ran, geschweige denn daß ich, mit bis zum Anschlag verdrehtem Kopf,trotz Brille, lesen kann, was da auf den Buchrücken steht. Ich bin nämlich kurzsichtig.
Wenn mir dann ein Titel interessant vorkommt, gilt es ihn aus dem Regal zu fischen, ohne von den restlichen Büchern erschlagen zu werden. Das ist aber noch gar nichts gegen das Wiedereinsortieren... kurzum es fällt mir schwer, in einer ganz normalen Buchhandlung das Passende zu finden.
Und da ich außerdem meine Ost-Prägung nicht loswerde, die dafür sorgt, daß zu üppig ausgestattete Konsumtempel eher den Fluchtreflex auslösen als die Kauflaune zu stimulieren, enden meine seltenen Einkaufsausflüge oft unverrichteter Dinge.

...ich schweife ab...

Nachdem ich nun also mit Müh` und Not 2 - 3 Poirot-Krimis, die ich noch nicht kannte, ausfindig gemacht hatte, schleppte der Mann meiner Träume dieses Buch an, daß ihm des Titels wegen aufgefallen war.

Um folgendes geht es darin:

Ein argeninischer Mathematikstudent bekommt ein Stipendium an der Universität Oxford. Dort wird er Zeuge einer Reihe von Mordfällen, denen eine logische Folge zugrunde zu liegen scheint. Darauf weisen die Botschaften hin, die bei dem von ihm verehrten Professor Seldom im Zusammenhang mit jedem Mord auftauchen. Gemeinsam mit Seldom macht sich der junge Mann daran das Rätsel zu lösen und den Mörder zu stoppen.
Es gilt hier allerdings nicht nur ein mathematisches Rätsel zu lösen und letztendlich...
...ist nichts so wie es scheint.

Der Autor selbst ist Mathematiker und ganz nebenbei bekommt man in diesem Buch kleine Einblicke in die spannende Welt der Mathematik, - kein bißchen trocken, sondern interessant und unterhaltsam.

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